KIEL
Der 3. Oktober 2024 ist der erste Tag unserer Reise und Kiel ist unser erstes Ziel. Die Arbeit steckt uns in den Knochen und obwohl Gelting Mole es gut mit uns meinte, verlassen wir hochmotiviert bei der ersten Gelegenheit den bisherigen Heimathafen der Sir. Der Motor raucht nicht so wie er soll, die Welle kommt in kurzen Abständen, steil und unangenehm. Die Böen drücken entgegen der Vorhersage mit bis zu 27 Knoten. Auf dem ersten Törn rammen wir gleich eine Tonne und dachten kurz, wir versenken unser Boot gleich am ersten Tag. Es bleibt ein großer Schreck und ein kleiner Kratzer an der Bordwand. Hervorragend, unser Boot scheint stabil zu sein. Holpriger Start aber man wächst mit seinen Herausforderungen… oder so. Wir sind trotzdem glücklich unterwegs zu sein und freuen uns auf alles was kommt.
Nach 2 Nächten in Kiel schleusen wir durch den Nord-Ostsee-Kanal. Vorbei an den Riesen schieben wir uns durch die Idylle Norddeutschlands und am Ende kommen wir bei Mondschein an unserem Anleger für die Übernachtung im Kanal an. Der Tag wird als Erfolg verbucht ebenso wie das Premium-Anlegemanöver von Claudius (rückwärts im Dunkeln in die letzte freie Lücke). Nur die Tankanzeige nach Tag 1 läuft merkwürdig weit gegen Null und wir sitzen in der Pampa weit weit entfernt von jeder Tankstelle. An Tag 2 stehen uns noch mindestens 40 km bis Brunsbüttel bevor - mit einem Schluck Sprit im Tank. Was wäre ein Tag ohne Nervenkitzel? Immer bereit im Notfall ein Segel zu setzen (Segeln ist auf dem Kanal eigentlich verboten), schaffen wir es unter Motor sehr langsam und gemütlich nach Brunsbüttel. Mangels einer Tankstelle für Sportboote gibt es einen Kurztrip zur örtlichen Tankstelle und wir bereiten uns auf die Nordsee vor.
CUXHAVEN
Voller Ehrfurcht machen wir uns auf den Weg in die Nordsee. Viel Verkehr, Wattenmeer und Seehunde. Nett hier im Nieselregen und mit der Gezeitenströmung surfen wir in die Einfahrt des Hafens. Der
Motor raucht noch immer und in uns wächst der Wunsch, die Schraube zu kontrollieren. Nachdem eigene Tauchversuche bei 13 Grad Wassertemperatur eher mittelmäßig erfolgreich waren (Respekt für den
Versuch an Claudius!) wird ein Profi-Taucher engagiert. Er reinigt unsere Schraube von Muscheln und viel zu viel Bewuchs im Neoprenanzug und sie läuft wieder 1A. Das Rätsel des rauchenden Motors
und des hohen Spritverbrauchs sind gelöst und wir warten auf die nächste Herausforderung.
NORDERNEY
Nach 2 Nächten in Cuxhaven, segeln wir den ersten großen Schlag nach Norderney. Endlich Urlaub. Sauna, Strandspaziergang, Seehunde gucken und Sanddornsaft trinken. Wir fassen 4 Tage lang
nichts am Boot an und schreiben allerhöchstens to do Listen. Nachdem wir uns regeneriert haben und wir inzwischen das letzte Boot im Hafen sind (Hafenmeister will uns schon den Strom
abstellen), schmieden wir den Plan für unsere Weiterfahrt. Das Wetter auf der Nordsee kann im Herbst recht garstig sein und wir entscheiden uns für den nördlichen Teil der Stehenden Mastroute
durch Holland. Kanalerprobt tanken wir diesmal einfach vorher voll und machen uns auf den Weg nach Lauwersmeer im Norden der Niederlande. Was soll da schon schief gehen?
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Tina (Freitag, 08 November 2024 17:50)
Endlich die Gelegenheit, Euch eine wunderbare, erlebnisreiche und unvergesslich schöne Zeit zu wünschen ❤️Ich bin gespannt auf Eure Berichte und Bilder und freu mich drauf, euch gesund und wohlbehalten wiederzusehen bzw. Sventja kennenzulernen �� Alles Liebe Tina